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Der Preis „Gegen Vergessen Für Demokratie" wurde in Freiburg vergeben. Unser Fotos zeigt (von links) die stellvertretende Vorsitzende Linda Teuteberg (MdB), den Preisträger Prof. Dr. Steffen Mau, den Vorsitzenden Prof. Dr. Dr. h. c. Andreas Voßkuhle und die stellvertretende Vorsitzende und ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. © Christoph Ebner
 
Der seit 30 Jahren bundesweit aktive Verein „Gegen Vergessen Für Demokratie e. V." hat seine Jahresversammlung in Freiburg abgehalten und zwei Preise vergeben: an die Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums im hessischen Bensheim für ihre Recherchen der Lebensgeschichten ehemaliger Schülerinnen des gleichnamigen damaligen Mädchengymnasiums. Und an den Berliner Soziologen Steffen Mau.
 
 
Vorsitzender des Vereins ist Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Voßkuhle, der als ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts auch Gründungsmitglied des Fördervereins Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Freiburg e. V. ist. Ulrich von Kirchbach würdigte als Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg, dass sich der Verein „Gegen Vergessen Für Demokratie e. V." vorbildlich mit der Erinnerungskultur auseinandersetzt in Deutschland und damit einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Demokratie leistet. Kirchbach betonte auch, wie wichtig es sei, dass Freiburg sich im künftigen Dokumentationszentrum am Rotteckring mit Rassismus, Ausgrenzung, neuem Nationalismus und Rechtsextremismus in Deutschland auseinandersetze. 
 
Bei einer Abendveranstaltung im historischen Kaisersaal vergab der Verein „Gegen Vergessen für Demokratie e. V." zwei Preise. Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums im hessischen Bensheim erhielten den Waltraud-Netzer Jugendpreis für ihre Recherchen der Lebensgeschichten ehemaliger Schülerinnen des gleichnamigen damaligen Mädchengymnasiums. Sie nahmen dazu mit zwölf Familien in den USA und Großbritannien Kontakt auf. Im Zuge der Recherchen wurden die Lebens- und Leidensgeschichten ehemaliger jüdischer Schülerinnen und deren Familien rekonstruiert und 67 Stolpersteine verlegt. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert.
 
Den Preis „Gegen Vergessen - Für Demokratie" erhielt der Berliner Soziologe Prof. Dr. Steffen Mau, der nachgewiesen hat, dass es in Deutschland weiterhin eine große gesellschaftliche Mitte gibt und das Land nicht in zwei Lager gespalten ist. Mau zeichnete das Bild einer „zerklüfteten Konfliktlandschaft" und bezog sich im Podiumsgespräch mit Ruth Wunnicke (wissenschaftliche Mitarbeiterin von „Gegen Vergessen für Demokratie e. V.")  und Linda Teuteberg (MdB) auch auf die politischen, sozialenund kulturellen Prozesse nach der Wende. Mau rief dazu auf, sich nicht zu sehr vom Geschrei an den politischen Rändern beeindrucken zu lassen und seinen Blick auch immer wieder auf die Mitte der Zivilgesellschaft zu richten und auf die Stärkung des Zusammenhaltes. Hier hätten auch die Medien eine wichtige Funktion. Prof. Dr. Steffen Mau arbeitet am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität Berlin. Der Preis ist mit 7.500 Euro verbunden. 
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